Samstag, 10. November 2012
Mainzer Serie gegen den Club hält an!
Mainz 05 gewinnt in einem guten und intensiven Freitagabendspiel am Ende mit etwas Glück gegen gute Nürnberger. Nürnberg ist somit seit elf Spielen gegen Mainz ohne Sieg. Die Partie war intensiv, aber keineswegs unfair, deswegen sind die 10 gelben Karten (Saisonrekord) mit Sicherheit etwas zu viel des Guten gewesen. Beide Vereine bescheinigten dem Schiedsrichtergespann – und hier insbesondere dem vierten Offiziellen – ein unverschämt arrogantes Auftreten. Gerade die Trainer Thomas Tuchel und Dieter Hecking fühlten sich vom vierten Mann in ihrer Arbeit stark behindert. Tuchel hat im Interview auf Sky bekanntgegeben, dass er und sein Kollege eine schriftliche Stellungnahme abgeben werden. Diese wird sich vor allem um das Auftreten des vierten Offiziellen drehen.

1. FSV Mainz 05 : 1. FC Nürnberg 2:1 (2:1)

Nürnberg brauchte 25 Minuten und zwei Gegentore, bevor man ins Spiel fand. Mainz begann wie gewohnt aggressiv und ließ Nürnberg überhaupt nicht in das Spiel kommen. So war es den Nürnbergern nicht möglich, in ihre kompakte Abwehr Formation zu bringen, weil die Bälle schon im Aufbau verloren wurden. Selten blieb der Ball länger als zwei Stationen in den eigenen Reihen. Mainz nutzte diese Schwächephase geschickt aus und erzielte aus den ersten beiden Chancen die bis dato verdiente Führung. Erst kurz nach dem zweiten Gegentor gelang es Nürnberg, Struktur in das eigene Spiel zu bekommen. Dadurch kam man zu dem wichtigen Ballbesitz, der dann auch immer wieder zu Standardsituationen und zu einigen Chancen führte (Pekhart, Kyotake). Nun war es Nürnberg, das drängte und sich mit dem Anschlusstreffer – nach Freistoß Kyotake – durch Nilsson belohnte. In der zweiten Hälfte entwickelte sich eine Partie, die an Spannung und Intensität eher an ein Pokalspiel erinnerte als an ein „normales“ Ligaspiel. Nürnberg begann schwung- und druckvoll, wollte mit aller Macht den Ausgleich erzielen. Der Club steigerte mit fortschreitender Spielzeit das Risiko, so ergaben sich immer wieder Räume für die Mainzer Konter. Die 05er verpassten es allerdings, diese konsequent fertig zu spielen. Nürnberg hatte gerade in den ersten zwanzig Minuten nach der Pause Chancen zum Ausgleich, konnte diese jedoch nicht nutzen. Das restliche Spiel lief man den verschlafenen ersten Minuten hinterher, aber dennoch kann man dem Cluberern nicht die Moral absprechen. Die Mannschaft versuchte zu jedem Zeitpunkt alles (mit enormen Kampf und Willen), um die Scharte aus der Anfangsphase auszumerzen.
Für Nürnberg beginnen nun die Derby-Wochen. Am nächsten Spieltag kommt es zum bayrischen Derby gegen den FC Bayern, eine Woche später ist man zum fränkischen Derby in Fürth zu Gast. Dies wird das erste Derby der beiden Nachbarstädte in der Bundesliga sein. Der Club muss aus diesen Spielen mit Punkten rausgehen, denn sonst werden die Wochen vor der Winterpause ungemütlich. Auf der heutigen Leistung – insbesondre nach den ersten 25 Minuten – kann man aufbauen, muss jedoch auch dafür sorgen, dass ein solcher Tiefschlaf nicht noch einmal vorkommt.
Beim Umfeld des Clubs sollte man auch überlegen, ob man wirklich eine Baustelle um die Torwartfrage aufmachen sollte. Raphael Schäfer spielt bislang eine sehr gute Runde und war in jedem Spiel für seine Mannschaft ein starker Rückhalt. Keine Frage, Patrick Rakovsky ist ein überdurchschnittlich talentierter junger Torwart, aber ich halte die Zeit für ihn noch nicht reif. Gebt ihm noch diese Saison, um von einem erfahrenen Mann zu lernen, dann kann sich der Club und seine Fans auf einen herausragenden Torwart freuen. Anders sehe ich das Ganze in der Personalie Pinola/Plattenhard: Pino, der immer alles für seinen Club gibt, aber seit einem guten Jahr seiner Form hinterherläuft, gegen einen sich aufdrängenden Plattenhard. Meiner Meinung nach hat es sich Plattenhard gerade auch nach seiner guten Leistung gegen Wolfsburg verdient sein Potenzial über mehrere Spiele zu zeigen, bevor man das Duell endgültig beurteilen kann. Dass sich hier aber seit Jahren eine ernsthafte Alternative auf der linken Außenbahn aufzeigt, ist jederzeit positiv zu werten. Auch hier zeigt sich, dass die Einschätzung zu Saisonbeginn richtig war, Plattenhard nicht auszuleihen, sondern ihn in das schwierige Duell mit Pinola zu werfen.

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