Samstag, 23. Juni 2012
Deutschland wieder unter den letzten Vier!
Deutschland - Griechenland 4:2 (1:0)
1:0 Lahm (39., Rechtsschuss, Özil)
1:1 Samaras (55., Rechtsschuss, Salpingidis)
2:1 Khedira (61., Rechtsschuss, Boateng)
3:1 Klose (68., Kopfball, Özil)
4:1 Reus (74., Rechtsschuss, Klose)
4:2 Salpingidis (89., Handelfmeter, Rechtsschuss)


Bundestrainer Joachim Löw überraschte mit drei Veränderungen im Offensivbereich, Reus für Müller, Schürrle für Podolski und Klose für Gomez. Er wollte damit für mehr Tempo und Bewegung auf den offensiven Außenbahnen sorgen. Deutschland begann mit einem immensen Tempo und baute von der ersten Minute an enormen Druck auf, bereits in den ersten 15. Minuten des Spiels hätte es 2:0 stehen können, wenn nicht sogar müssen. Die Griechen, die wie erwartet sehr defensiv eingestellt waren und mit einer 4er- und 5er-Kette davor agierten, bekamen zu keinen Zeitpunkt Zugriff auf das deutsche Spiel. Vor allem Özil, der von den Umstellungen sehr profitierte und agiler sowie kreativer wirkte, gelang es immer wieder mit vertikalen Pässen in die Spitze für Verwirrung bei den Griechen zu sorgen. Einziger Schwachpunkt im deutschen Aufbauspiel war Bastian Schweinsteiger der sich viele leichte Abspielfehler leistete und sich mit zunehmender Dauer immer weniger an den Offensivbemühungen der DFB-Elf beteiligte. In der Abwehr war wieder einmal Mats Hummels (jüngst von einer englischen Tageszeitung zum besten Spieler des Turniers gekrönt) der Fels in der Brandung. So war es nur eine Frage der Zeit bis das erlösende erste Tor gelang. Der Kapitän Phillip Lahm (der regelmäßig alle zwei Jahre bei großen Turnieren für wichtige Treffer sorgt) sorgte dann in der 36. Minute für die längst überfällige und verdiente Führung. In der Folge verpassten es die Deutschen das vorentscheidende Tor nachzulegen. So kam es wie es bei diesem Turnier schon des Öfteren der Fall war und die Griechen setzten einen Konter, den sie dann auch zum 1:1 nutzen konnten. Abwehrstark, kampfstark und effizient, so bezeichnete der Bundestrainer die Griechen vor der Partie, was diese hiermit untermauerten. Wer nun aber dachte, die Mannschaft würde sich hiervon verunsichern lassen, lag völlig falsch. Unbeeindruckt vom Gegentreffer spielte man weiter und so war es an Sami Khedira, der wieder eine ganz starke Partie darbot, das 2:1 zu erzielen. Begünstigt durch einen Torwartfehler erzielte Klose dann das vorentscheidende 3:1. Reus erhöhte kurze Zeit später auf 4:1. Der 4:2 Anschlusstreffer nach umstrittenem Handelfmeter war nur noch reine Ergebniskosmetik. Dieser Auftritt der Elf von Joachim Löw dürfte auch den zukünftigen Gegner Respekt einflößen, spielstark mit viel Tempo und Laufbereitschaft zeigte die deutsche Auswahl das beste Spiel bei dieser Europameisterschaft. In dieser Form untermauert man den Anspruch auf den Titel. Auch die Breite des Kaders lässt einen positiv für die noch kommenden Aufgaben dreinblicken. Dieser Kader ist mit Sicherheit der quantitativ am besten besetzte bei dieser EM.

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Donnerstag, 21. Juni 2012
Viertelfinale komplett!
Die Gruppenphase der Euro 2012 ist beendet und die Viertelfinalpaarungen stehen fest.
Do 21.06. 20:45 Warschau
Tschechien - Portugal

Fr 22.06. 20:45 Danzig
Deutschland - Griechenland

Sa 23.06. 20:45 Donezk
Spanien - Frankreich

So 24.06. 20:45 Kiew
England - Italien


Fußballerisch gab es wenig Neues zu sehen. Es wird immer deutlicher, dass sich die Teams vermehrt auf die Organisation der Abwehr konzentrieren. Ausnahmen bilden hier nur die Spanier und die Deutschen, selbst Mannschaften wie Portugal oder Frankreich, die ihre eigentliche Stärke im Spiel nach vorne haben, versuchen über eine gute Organisation im defensiven Bereich und dann mit schnellen Kontern ihren Erfolg. Dies könnte sich ab den K.o.-Spielen ändern, denn nun ist die Zeit des Taktierens vorbei. Insgesamt sieht man, dass das Niveau bei einer Europameisterschaft höher anzusiedeln ist, als bei einer Weltmeisterschaft, es gibt keine Mannschaft die vom Leistungsniveau abfällt. Ob dies bei der nächsten Europameisterschaft 2016 in Frankreich noch der Fall sein wird, darf bezweifelt werden. Durch die Aufstockung auf 24 teilnehmende Mannschaften (von 53 Mitgliedsverbänden) wird die Leistungsdichte mit Sicherheit verwässert werden.

Kurze Betrachtung der Deutschennationalmannschaft:
Nach drei Siegen in drei Spielen (dies gelang einer Deutschenelf zum ersten Mal bei einer EM) qualifizierte man sich souverän als Gruppenerster und trifft im Viertelfinal nun auf Griechenland (15. der Weltrangliste). Das Spiel gegen Dänemark könnte dabei als gute Vorbereitung gedient haben. Die Griechen werden sehr defensiv und kompakt agieren und auf Standardsituationen hoffen. Herausragender Akteur der Vorrunde war für mich Mats Hummels mit einer Zweikampfbilanz von 41/47 gewonnenen Duellen (im Vergleich: Holger Badstuber, der bis jetzt ein solide EM spielt, 16/30). Hummels, der im ersten Spiel überraschend für den lange verletzten Mertesacker aufgestellt wurde, kristallisiert sich immer mehr als neuer Abwehrchef heraus, dies wird auch dadurch untermauert, dass Hummels immer wieder in den Spielaufbau eingebaut wird und so die Angriffe der Löw-Elf einleitet. Herausheben muss man auch Sami Khedira, der im Mittelfeld bislang die beste Leistung zeigte. Steigerungsfähig ist noch das Offensivspiel der Mannschaft, allerdings sollte man nicht vergessen, dass man bisher nur auf Gegner traf, die sich mehr auf das Zerstören des Spiels konzentrierten. Vergleichend sieht man, dass sich auch die so hoch gehandelten Spanier gegen solche Gegner schwer taten (siehe Kroatien, Italien). Alles im allem kann man mit dem Auftreten sehr zufrieden sein, die vor der Euro als Schwachstelle ausgemachte Abwehr steht bislang sehr gut (auch wenn der richtige Härtetest noch fehlt). Man ist durch die sogenannte „Todesgruppe“ ohne Punktverlust gekommen und war auch in allen Spielen die bessere Mannschaft, ohne dabei jedoch zu glänzen. Auch bei der WM 2010 wurde erst nach der Vorrunde der schöne Fußball, den wir alle so gerne bei unserer Elf sehen wollen, gezeigt.

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Donnerstag, 14. Juni 2012
Deutschland macht Riesenschritt Richtung Viertelfinale!!
Sechzig Minuten zeigte die deutsche Elf eine hervorragende Leistung und kontrollierte das Spiel überlegen. Erst als man einen Gang zurück schaltete, kamen die Niederlande wieder besser in die Partie. Einzig die ersten 15 Minuten waren noch ausgeglichen und beinhalteten jeweils eine gut Chance für beide Mannschaften (Özil, van Persie). Gomez sorgte mit seinen Turniertreffern 2 und 3 vor der Pause für die verdiente Führung. Der Mittelstürmer der Deutschen zeigte sich viel agiler und bewegte sich auch mal auf die Außenbahnen – so geschehen vor beiden Toren – somit gab es im Zentrum Raum für andere Spieler. Diesen nutzte Schweinsteiger exemplarisch vor dem 1:0 aus und gab somit überhaupt erst die Möglichkeit für seinen Traumpass auf Gomez, der diesen dann schon fast brasilianisch mitnahm und trocken zum Führungstreffer verwandelte. Durch das Anschlusstor kam die Elftal noch mal etwas Oberwasser und drückte mit aller Macht auf den Ausgleich, ohne sich dabei Chancen zu erspielen. Die Elf von Joachim Löw verpasste es in der Schlussphase, ihre Konter sauber zu Ende zu spielen und gaben den Ball viel zu schnell aus der Hand, dadurch war in den letzten Minuten der Partie nochmal Zittern angesagt. Die Deutschen gewannen verdient, denn sie zeigten eine ausgezeichnete Leistung insbesondere in der Defensive und schafften es die sich bietenden Chancen zu nutzen. Auf dieser Leistung kann die DFB-Elf aufbauen und schon fast sicher das Ticket für das Viertelfinale buchen. Wichtig wäre nun noch der Gruppensieg, damit würde man auch die Reisestrapazen minimieren: so hätte man das Viertelfinale in Danzig, wo die Elf auch ihr Quartier während der Europameisterschaft hat. Für die Niederländer muss nun ein Sieg mit zwei Toren im abschließenden Gruppenspiel her, um die Chance auf den Einzug in die nächste Runde noch zu wahren, gleichzeitig muss man auf Schützenhilfe aus Deutschland hoffen, das die Dänen schlagen muss. Die Debatte um den Bondscoach dürfte in der Heimat noch deutlich an Fahrt aufnehmen, selbst mit dem Einzug ins Viertelfinale wird diese nicht verstummen. Dafür ist der Anspruch bei unseren Nachbarn viel zu hoch, man darf also gespannt sein wie sich das weiter entwickeln wird.

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